Wenn sich nicht bald etwas ändert, werden viele Hotels die Corona-Krise nicht überleben. Die anhaltende Bedrohung durch Covid-19 hält Touristen in Massen fern und lässt Hotelzimmer leer stehen. Inzwischen steht so manchem Hotel das Wasser bis zum Hals. Ein Kahlschlag im Gastgewerbe steht unwiderruflich bevor.
Arbeitsplatz in Luxushotels
In Zeiten der Krise werden die Menschen kreativ. Immer mehr Hotels bieten ihre Lobbys und Hotelzimmer als flexible Arbeitsräume an. Das Hotel bringt so hoffentlich seinen Cashflow in Ordnung. Und Heimarbeiter können ohne Ablenkungen von der Heimatfront weiterarbeiten. Keine Kinder, die Aufmerksamkeit verlangen, oder ein Partner, der das Haus gemeinsam umgestalten will. Und zugegeben, wer würde sich nicht ein Kingsize-Bett in seinem Büro wünschen, mit einem unbegrenzten Filmkanal, einem Luxusbad und Zimmerservice?
Hotel V Werke
Das bekannte Amsterdamer Hotel V hat sich nicht zurückgehalten und als eines der ersten daran gedacht, seine Hotelzimmer als flexible Arbeitsplätze einzurichten. Für 49 Euro erhalten die Mieter ein eigenes Hotelzimmer (sprich: einen Arbeitsplatz). Zu nutzen von 8 bis 17 Uhr. Mit Highspeed-Internet. Einen kostenlosen Parkplatz. Kaffee und Tee auf Kosten des Hauses. Zimmerservice. Ein unbegrenzter und kostenloser Filmkanal. Und einem Kingsize-Bett für den Mittagsschlaf. Wenn Sie über Nacht bleiben wollen, können Sie auch das tun. Für einen Aufpreis von 25 Euro können Sie das Hotelzimmer für 24 Stunden haben.
Mein außergewöhnlicher Arbeitsbereich
Andere Hotels in der Stadt folgten bald der Idee des Hotel V. Über Online-Plattformen wie MEOW (My Extraordinary Workspace) und Hotel zum Büro Hotels vermieten ihre Lobbys, Hotelzimmer, Restaurants und Tagungsräume als flexible Räume. Für einen Tag Arbeit in einer Hotellobby zahlt man 15 Euro. Für ein Hotelzimmer zahlt man etwa 50 Euro pro Tag. Neben dem Hotel V bieten auch schicke Hotels wie das L'Europe, Okura, Pulitzer, Pestana, Amrâth, Sir Albert, SevenOneSeven und das W Hotel flexible Arbeitsräume an.
"Die MEOW-App ist keine von Corona getriebene Innovation. Sie entspringt der Notwendigkeit, eine 24/7-Wirtschaft in Hotels zu schaffen. Hotels und ihre charakteristischen Restaurants und Bars, Geschäfte und Arbeitsplätze sind eine Erweiterung der Stadt. Ist es nicht eine ewige Schande, dass das Hotel weitgehend leer steht, wenn keine Touristen da sind? Deshalb hat unsere App eine Zukunft", so Thomas van Leeuwen, Gründer von MEOW, gegenüber Sprout.